1. Da ist dieser Junge, der halb durchsichtig, halb unsichtbar in der Strömung seiner Melancholie nach Antworten auf dem Grund taucht und jedes Mal mit schwarzen Steinen nach der Brandung wirft, wenn er wieder auftaucht. Neugier reißt Breschen in seine Ängste. Über viele Jahre wurde bei ihm abgeladen, und kein Willen war heiß genug, das alles zu verbrennen.
2. Die ganze Wut, die er oben – am Anfang – fein säuberlich in seinem Gedächtnis ordnete und stapelte, war für seine Begriffe durchgestrichen. Er hatte die Linien gezogen.
Irgendwie finden Menschen immer die Trampelpfade, wo man an die Abkürzung glauben kann und sich nicht verloren fühlen muss. Wir glauben an die Richtung, wir sehnen uns die Radikalität nur ein kleines Stück näher. Da wo man nicht mehr den Kopf neigen muss, um den Herzschlag zu hören. Tauchen nach dem Kling-Klang, immer mit dem Mut und der Luft noch ein Stück tiefer zu tauchen und etwas zu ertasten, zu finden, das man nicht wegwerfen muss.
3. Es ist seine Geschichte, es sind seine Linien, es sind seine Umwege und es ist seine Angst. Seine Geschichte ist auch meine und vielleicht auch deine. Die Wut macht einen durchsichtig, macht, dass man langsam verblasst. Weil man nicht unterscheiden konnte, zwischen durchgestrichen und angeschnitten. Weil man nicht darauf geachtet hat, dass sich nichts in Luft auflöste, wie man sich wünschte, sondern langsam unmerklich im Herz ausblutete und sich infizierte. Luftanhalten – als könnte es die Zeit irgendwo mit hin zerren, wo sie nicht mehr gültig ist, damit man wieder auftaucht und in den Augenblicken die Geduld mit sich selbst entschuldigen kann. Da, wo ich sagen kann »Es tut mir so Leid« und trotzdem meine Augen nicht abwenden muss.
4. Da, wo man Richtungen justiert und nicht modifizieren muss, um plastisch und anfassbar zu sein.
5. Wo man mich antasten kann und nicht die Kälte merkt, die wie ein blauer Schleier über der Hitze ruht.
6. Weil: L****.
7. Weil: Ich selbst richtungsweisend bin.
8. Oder die Richtung weise.
9. Und atme.
10. Und ich glauben kann, dass wir manchmal zu bequem sind, um unbequem zu sein. Wenn wir unten sind und nicht an das herankommen, was wir am liebsten bei Tageslicht begutachten wollen würden. Etwas, das man auch lieben kann, egal wie hässlich es sein mag.