Nach der Zerstörung des Universums war die Stimmung seltsam ausgelassen. Alle Beteiligten legten ihre Erinnerungen zusammen und formten den Letzten Raum. Ein warmer stickiger Ort mit hohen Wänden, einem Badminton-Platz und dem Mond als übriggebliebene Schnittmenge. Im Licht begann jemand zu applaudieren und alle stimmten ein. Das war das letzte gemeinsame Statement bevor wir uns hinter einer wabernden Sound-Kulisse in der ewigen Ruhe niederließen.
Blicke wurden ausgetauscht, sentimentale Gesten wurden herum gereicht und bedeutungsvolle Wörter ausgesprochen. Dann ein letztes Match.
Was war passiert?
Vorfall 20120402 [letztes nicht-chiffriertes Memo]:
»Mensch / Schau auf, wenn dich der Blick zerstört. / Schau, wenn Not nicht mehr verlangt. / Genieße, und genieße, wenn es dich rührt. / Rühre, wenn du es spürst. / Verlange keine Furcht, verlange nur die Ruhe. / Der Blick wird dich treffen, wenn du mich hörst.«
Schritt für Schritt versuchten wir Licht ins Dunkle zu bringen. Alles, was uns zu einer Lösung hätte bringen können, endete in einer Sackgasse. Irgendwann wich die Verzweiflung der Anerkennung. Wir haben bis heute keine Antworten, wie sie das zustande bringen konnten. Es war vorbei und das große Schweigen folgte. Man entschied sich für den letzten Ausweg und nachdem es beschlossen wurde, blieb nicht mehr viel Zeit. Das Risiko war größer als alles, was man sich hätte vorstellen können. Die Anweisung kam und man suchte unverzüglich einen Henker. Ich meldete mich freiwillig und bereitete alles vor. Aus irgendeinem Grund fiel mir dabei ein Gedicht ein, das die Verantwortliche für dieses Desaster vor einiger Zeit geschrieben hatte. Ich begriff erst in diesem Augenblick, dass das die Formel war. Vielleicht war dies die Spur, die wir nie wirklich verfolgt hatten. Vielleicht war das der Hinweis, den wir nicht verstanden. Ich war wirklich beeindruckt. Ich hielt noch einen kurzen Moment inne. Dann zerstörte ich das Universum und fühlte mich scheiße.
Wir hatten die Liebe vollständig unterschätzt. Wir Idioten.