Kaltes Blut schießt durch deine Blutbahnen. Worte wie unfrei und verändert regnen auf meine müden Augen nieder. Je lauter du mich anschreist, desto leiser wird die Botschaft, die mir weh tun soll.
Ich bin nicht das, was du dir erhofft hast, sagst du. Der Stich sitzt und blutet. Ein goldener Käfig voller Unfreiheit. Meine vier Wände haben Gitter, denkst du. Du sagst es nicht. Deinen Blicken kann man den Mund nicht zuhalten. Lautlos stichst du wieder zu.
Du streifst an den Gittern, wie eine Raubkatze, die durchdreht. Fußspuren ordnen deine Richtung. Deine Explosion ist keine Frage des Zeitpunktes.
Diese Augenblicke, in denen einem weh getan wird, ohne dass jemand etwas sagt. Diese Augenblicke sind fleischgewordene Flüstergewalt. Unerträglich still. Laut wie Untergänge. Im Plural schläft die Zerstörung.
Obwohl ich bewusst die Balance deiner Naivität gehalten habe, ohne mich dabei aufzugeben, stichst du jetzt auf mich ein.
Wir nähern uns dem Gefrierpunkt. Ich verberge jede Träne, jeden Gedanken an die Neins, für die es früher keine Fragen gab.
Du sagst, es hätte keinen Sinn jemanden zu lieben, der nichts außer Liebe zu geben hat.
Irgendwie hast du recht. In dem Augenblick, als du das Wort Liebe, das ich nie benutzt habe, mit tiefen, kaputtmachenden, aufwühlenden, ertränkenden, zurückkatapultierenden, infernalen, kalten, tödlichen und einfrierenden Stichen übersäst, alles in mir durcheinander bringst, verliert sich das letzte bisschen Uns.
Ich habe gerade aufgegeben. Du bemerkst es nicht, während du mir ins Gesicht sagst, dass ich es nicht bemerke habe, wie ich aus ihr eine hohle Skulptur gemacht habe.
Mit Liebe. Ich verstehe es nicht. Und es dauert noch fünf Minuten, bevor ich dir ins Gesicht schlage und dich vor die Tür setze. Und dir damit das Gefühl zurückgebe, das dir anscheinend an mir gefehlt hat. Einmal ist keinmal. Das mit uns, ist für mich ab jetzt nie passiert. Niemals.