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Da

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»Zum Nirgendwo, und bitte keine Umwege«, sprach ich und mir war, als hätte ich das gar nicht gesagt. Der Taxifahrer blickte mich etwas gelangweilt durch seinen Rückspiegel an, nickte und fuhr los. Er trug eine sandfarbige, speckige Lederweste über einem grünen Shirt und eine dunkelblaue Jeans. Ich sah aus dem Autofenster. Meine Augen folgten den Dingen, die an uns vorbeizogen oder an denen wir vorbeizogen – Ich kann mich nicht mehr daran erinnern, was von […]

Advertising Holidays

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Der Turm aus Werbeprospekten auf meinem Küchentisch wuchs von Tag zu Tag, von Woche zu Woche immer höher, und drückte auf die schwere Last des Briefes meiner Mutter. Mich beruhigte das irgendwie, es hielt die Worte von mir fern, die ich sowieso nicht begreifen konnte. Manchmal saß ich morgens, abends oder auch ganze Tage an den Wochenenden einfach nur an diesem quadratförmigen Holztisch, starrte den Papierstapel an, oder aus dem Fenster, trank Kaffee und genoss […]

In den Straßen

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Es ist so unendlich heiß in unseren Köpfen. Wir verbrennen uns die Finger und schieben manchmal Worte ins Schweigen. Nachts kühlen wir uns stromernd in den Straßen ab und schreiben, kleben und flüchten vor den vielen Dingen, die wir zu suchen vergessen haben. Ich schmeiße meine Gedanken an dreckige Wände und sehe sie zerbrechen. Wenn es ein Gefühl der Freiheit gibt, dann bin ich in solchen Augenblicken ziemlich nah dran.

Empor

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Wir probten den Aufstand für den Ernstfall; saßen auf warmen Felsvorsprüngen an den Steilküsten am Rande der Welt und gestikulierten wild. Der Weg hierhin war beschwerlich und mit Zweifeln gepflastert. Auf den großen, grünen Weiden vor dem Nirgendwo, weit vor den Steilküsten, machten wir Rast und aßen ein paar Fragen, die wir zuvor sorgfältig in Butterbrotpapier eingewickelt hatten. Ich hatte die Idee, spazieren zu gehen; hier, wo das Gras hüfthoch wuchs; hier, wo man in […]

Du bist dort und ich bin hier

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Das Mädchen auf dem kleinen Fahrrad, das rot lackiert die Sonne matt zu reflektieren versucht, trägt ein weißes Kleidchen mit gelben Punkten darauf. Sie ist eine Projektion meiner Tagträume, eine Fata Morgana, ein Hirngespinst. Ihre blond gelockten Haare werden durch eine dunkle Holzspange zusammengehalten. Ihr Pony wird durch die Brise nach links gepustet. Sie winkt mir ernst dreinblickend und bewegt ihre Lippen. Mit jedem Schritt, den ich auf sie zuwage, wird es ein bisschen heller […]