Autor: Bastian Held

Noisy Silence

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Ich sitze in zigarrenbraunen Ledersesseln, auf klapprigen Barhockern, zwischen ausrangierten Flugzeugsitzen, in denen tausende Zigaretten und ebenso viele Gespräche begonnen und beendet wurden. Ich weiß nicht viel, kann auch nicht viel sagen, das einzige, das ich zwischen den Rauchschwaden spüre, ist meine kalte Hand, in denen die eisgekühlten Drinks mit einer sonderbaren Eigendynamik rotieren.

Einverstandensein

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Bacardi Razz, Raspberry Flavoured natürlich, mit Sprite, beschichtet mit tiefgefrorenen Himbeeren, dazu eine lässig aus dem Handgelenk geschüttelte Flankierung mit eisgekühltem Three Sixty Wodka, touchy Samtetikett inklusive, in Erdbeersaft. Alles in mutigen Verhältnissen gemischt, hochgelegte Füße, kleine Abstellhocker aus Holz, für die Drinks. Hier und da wilde Gesten des Einverstandenseins. Ehrliches Mitleid für Menschen aus Haßloch – die, die entweder in Scheunen oder in Supermärkten wohnen und Jogurts und Säfte ohne Branding konsumieren müssen. Dazu […]

Idiomatique

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Wenn ich den Umgang mit der Realität erklären müsste, wenn man mich wirklich dazu zwingen würde, dann bliebe mir nichts anderes übrig, als zu sagen, dass die Realität in einschlägigen Reiseführern lediglich 2 von 10 Sternen bekommen hat und damit weit hinter den Erwartungen der Masse zurückgeblieben ist. Ich kann es sehr gut verstehen, wenn Menschen in den Reisekatalogen weiter blättern, nach Alternativen suchen und bereit sind, mehr auf den Tisch zu legen, selbst wenn […]

Mond

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Manche Dinge lasse ich unerledigt zurück. / Weil ich nicht weiß, was das soll. / Kater von den vielen Erinnerungen. / Mit einem Schweigen lächle ich tief in mich hinein. / Wir werden in Bewegung sein. / Alles wird sich drehen. / Orientierung am Mond. / Taschenwarm. / Und unerledigt.

Die Albtraum-Akte

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»Als ich mich aus dem Kofferraum befreit hatte, wurde mir klar, dass mein Leben irgendwie aus den Fugen geraten war«, sagte er. Wir fuhren in seinem weißen 1966er Fiat 124, den er sich vor ein paar Jahren für too much money – wie er sagte – aufmöbeln ließ. Er grinste mich von der Seite an. Scheinwerfer eines vorbeifahrenden Autos beleuchteten uns. Seine Augen: weiße Glaskörper mit großen schwarzen Flecken. »Das ist die Neue Sachlichkeit, Mann.« Er […]